1 Was sind Holzpellets?

Hier können Sie sich einen kurzen Überblick zu Pellets und ähnlichen Produkten verschaffen.

1.1 Das Pellet

Holzpellets sind kleine zylindrische Holzstäbchen, die aus anfallenden Abfallprodukten, wie Säge- und Hobelspäne unter hohem Druck in einer Pelletpresse ohne Zugabe von chemischen Mitteln hergestellt werden. Die Formbeständigkeit und Stabilität erhält das Holzpellet durch den Bindestoff Lignin, welcher im Holz enthalten ist und durch den hohen Druck freigesetzt wird. Aufgrund der geringen Restfeuchte haben Holzpellets einen besseren Heizwert als Kaminholz.

Werte der Holzpellets :

  • Länge: 20-50 mm
  • Duchmesser: 4-10 mm
  • Heizwert: 5kWh/kg
  • Schüttgewicht: 650 kg/qm
  • Pelletdichte: 1,12 g/cm³
  • Restfeuchte < 10% [1]

1.2 Briketts - Die großen Brüder der Holzpellets

Briketts sind eine größere Form der Holzpellets. Sie werden hauptsächlich in Ein- oder Mehrfamilienhäusern in normalen Öfen anstelle von Kaminholz verheizt. Es gibt sie in zylindrischer und quadratischer Form.

Werte der Briketts:

  • Länge: 5-35 cm
  • Durchmesser: 3-10 cm
  • Brennwert ca. 6 kWh/kg
  • Schüttgewicht 550-650 kg/m³
  • Restfeuchte < 10% [2]




2 Vom Sägespan zum Pellet

Funktionsweise einer Pelletpresse

Holzpellets werden meist an Orten wie Säge – oder Hobelwerken produziert, wo die benötigten Rohstoffe als Abfallprodukte vorhanden sind. Zur Trocknung der Holzspäne und der Entfernung von Verunreinigungen nutzt man die Abwärme von Heizkraftwerken, wobei die Trocknung den Wassergehalt der Holzspänen von 50% auf ungefähr 8% reduziert. Nach dem Trocknungsprozess gelangen die Holzspäne in eine Hammermühle, wo sie ihre einheitliche Größe erhalten. Daraufhin gelangen sie in einen Reifebehälter, welcher sie mit einem dünnen Wasserfilm versieht und sie somit die benötigte Geschmeidigkeit erhalten, ehe sie zu den Pellets gepresst werden.[4]

Die Pressung erfolgt durch die Pelletpresse, wo die Holzspäne unter hohem Druck durch eine Stahlmatrize gepresst wird ; dabei werden keine Bindemittel benötigt, da unter dem Druck Hitze entsteht, wodurch das Holz das eigene Bindemittel Lignin freisetzt, was man als glänzende Außenseite erkennen kann. Die Stabilität kann durch natürliche Bindemittel wie Stärke oder Melasse unterstützt werden. Anschließend werden die zusammengepressten Holzstäbchen mit einem Abstreifmesser auf die benötigte Länge zurechtgeschnitten.[5]

Der Aufwand der Produktion beim Einsatz von trockenem Holz liegt bei ca. 3% des Energiegehaltes der Pellets, wogegen bei nassem Holz oder Industrieholz der Aufwand von 3% - 17% des Energiegehaltes variiert.[6]

3 Lagerung der Pellets

Das Lagern von Holzpellets findet in einem separaten Lagerraum statt und Holzpellets sollten für den optimalen Gebrauch möglichst trocken und staubdicht gelagert werden. Ein Kubikmeter fasst ungefähr 650 kg Holzpellets. Damit der Raum vollständig entleert werden kann sollte er einen Schrägboden und ein Förderschnecken- oder Absaugungssystem besitzen. Im Vergleich zu Heizöl sind geringere Sicherheitsvorkehrungen von Nöten, da keine regelmäßigen Dichtheitskontrollen durchgeführt werden müssen. [7]

4 Verwendung der Holzpellets

Brennteller in einer Pelletheizung

Verbrannt werden die Pellets in einer sogenannten Pelletheizung, welche automatisch durch eine Förderschnecke oder einem Ansaugungssystem mit Pellets aus einem separaten Lagerraum versorgt wird. Somit ist manuelles Nachschaufeln nicht von Nöten. Die Pellets fallen auf einen sogenannten Brennteller und werden automatisch entzündet. In dem Brennteller der Pelletheizung verbrennen die Pellets und die Asche fällt über den Tellerrand in einen Aschenbehälter, welchen man nur zwei Mal im Jahr entleeren muss. Diese Asche kann man bedenkenlos entsorgen oder als Dünger verwenden. Sollte es zu einem Brand kommen, hat die Pelletheizung einen automatischen Löschwasserspeicher, welcher im Brandfall ausgelöst wird.[8]

Eine einzelne Pelletheizung hat einen maximalen Wirkungsgrad von 6 – 8 kW. Bei höherem Verbrauch kann man mehrere Pelletheizungen kombinieren um  höhere Leistung zu erzeugen. Diese Kombination mehrerer Pelletheizungen nennt man Kaskadenanlagen, sie können bis zu mehreren 100kW Leistung erzielen.[9]

Der Energieerzeugungsgrad von einem Kilogramm Holzpellets beträgt ungefähr 5 kWh, was mit einem halben Liter Heizöl vergleichbar ist. Der entstehende Asche beim Verbrennen von Holzpellets beträgt weniger als 0,5%. Durch die geringe Restfeuchte von ungefähr 10% erzielen Holzpellets einen besseren Heizwert als Kaminholz mit einer Restfeuchte von ungefähr 50%.[10]

 

  • Heizwert von Kaminholz je Kilogramm     ø 4,3 kW/h
  • Heizwert von Holzpellets je Kilogramm    ø 5,0 kW/h

[11]

5 Vorteile und Nachteile von Holzpellets

Hier eine kurze Zusammenfassung von Vor- und Nachteilen der Holzpellets.

5.1 Vorteile

Holzpellets haben in erster Linie den Vorteil, dass sie aus Späne produziert werden, ein Rohstoff, welche Säge – und Hobelwerke reichlich im Überfluss produzieren. Man kann sie direkt vor Ort produzieren, was den Kostenaufwand verringert, weniger Umweltschädlich ist und den jeweiligen Unternehmen einen zusätzlichen Geschäftszweig ermöglicht; dies bedeutet zusätzliche Arbeitsplätze im Gewerbe, - Industrie und Dienstleistung sowie in der Forst – und Landwirtschaft.

 

Der Transport und das Entladen von Holzpellets verbindet kein Risiko, wie beispielsweise das Entladen von Heizöl. Zudem ist die Lagerung einfacher, da man nicht mehr nach Lecks an Öltanks suchen muss.

 

Ein weiterer Vorteil der Holzpellets ist, dass sie CO2-neutral sind – es wird nur soviel CO2 abgegeben, wie der Baum vorher an CO2 aufgenommen hat – und somit sind Holzpellets umweltfreundlicher als andere Brennstoffe.[12]

5.2 Nachteile

Aufgrund der ansteigenden Nachfrage an Holzpellets kann es dazu kommen, dass die Hersteller der Nachfrage nicht nachkommen können und dadurch eine Holzpellet-Knappheit herrscht, weshalb eine gewisse Versorgungsunsicherheit herrscht. Ebenso ist der Markt, und damit die Preise auf Holzpellets ungewiss, da die ansteigende Nachfrage den Preis instabil macht und die Hersteller sich erst mit dem Preis darauf einstellen müssen.

Die Anschaffungskosten von Pelletsheizungen sind im Gegensatz zu gewöhnlichen Heizöfen oder Gasbrenner recht hoch. Beim Transport und bei der Verbrennung entsteht eine Menge an Staub – und Feinstaub, welcher nicht unbedingt gut für die Gesundheit ist. Zum Schutz vor diesem Feinstaub gibt es zwar spezielle Filter, diese lohnen sich für einen Privathaushalt allerdings nicht, da die Anschaffung zu teuer ist.[13]

Quellenangaben

[1] vgl. http://holzpellets.net/

[2] vgl. http://www.pellet-zentrum.de/holzbriketts.htm

[4],[5],[6]http://holzpellets.net/front_content.php?path=Herstellung-der-Holzpellets

[7] vgl. http://holzpellets.net/front_content.php?path=Lagerung-der-Pellets

[8], [9] vgl. http://holzpellets.net/front_content.php?path=Pelletheizung---Pelletoefen

[10] vgl. http://www.holzpellets.net/

[11] vgl. http://www.brennholz-partner.de/showpage.php?glows=4&subident=18

[12],[13] vgl. http://www.holzpellets-heizung.com/Vor-Nachteile.html