Allgemeines
Smart Grids, die auch intelligente Stromnetze genannt werden, sollen zum Gleichgewicht zwischen Stromerzeugung und Stromverbrauch werden.
Des weitern sollen sie zur hohen Netzstabilität und Versorgungssicherheit, sowie zur Minimierung von Verlusten und Erhöhung der Energieunabhängigkeit beitragen.
Über die Vernetzung von zentralen und dezentralen Erzeugern, großen Energiespeichern und die über das Internet steuerbaren Verbraucher soll die Optimierung des gesamten Energiesystems ermöglicht werden.
Die Smart Grid Technologie erfordert eine komplexe Informations- und Kommunikationstechnologie um die Energieverteilung vom Erzeuger zum Verbraucher zu regeln.
Die steigende Anzahl von Erzeugern regenerativer Energien wird verwaltet und mit in das Netzwerk eingefügten Kontrollsystemen und zentralen Erzeugern kombiniert.
Problematik des Smart Grid
Die Bundesregierung muss dringend handeln, um die notwendige Modernisierung der Netze zu ermöglichen. Dazu äußerten sich 150 Topführungskräfte der Unternehmensberatung "Management Engineers" im Rahmen einer Umfrage. Das Ergebnis: Bei der deutschen Energiewirtschaft stimmen die Voraussetzungen derzeit nicht. 95 Prozent der Befragten verwiesen auf unklare Rahmenbedingungen, als das erhebliche Hindernis auf dem Weg zu einer intelligenten Energieversorgung.
Nur wenn von Seiten der Regierung und der Regulierungsbehörden für mehr Investitionssicherheit gesorgt werde, könnte im Jahr 2020 das angepeilte Ziel für den Ausbau der erneuerbaren Energien erreicht werden. Laut Energiemarktexperten fehle es für den Aufbau des intelligenten Stromnetzes "Smart Grid" an der notwendigen Planungssicherheit, um die intelligenten Netze unter Hochspannung zu setzen. Die Experten glauben, dass es bei der Einführung von intelligenten Zählern, den sogenannten "Smart Metern", zu Verzögerungen kommen wird und nicht einmal jeder zweite Haushalt einen solchen Smart Meter im Jahr 2020 besitzen wird.
Dies steht im Gegensatz zu der Vorstellung der EU, bei der 2020 bereits 80 Prozent der Haushalte über einen Smart Meter verfügen soll. Ein weiterer Grund für die langsame Entwicklung ist, dass in Deutschland weiterhin nicht geklärt ist, welche gesetzlichen Auflagen die Smart Meter unterliegen müssen. Laut einer Studie ist auch auf Seiten der Verbraucher Aufklärungsarbeit nötig, da gerade einmal 14 Prozent von solch einem Smart Meter gehört haben.
Die Vielzahl der konkurrierenden Anbietern von Smart Metern und die daraus resultierenden Unterschiede der Mess- und Kommunikationsstandards tragen zu einer Disharmonie in der Industrie bei, da unklar bleibt welche Standarts sich im Wettbewerb durchsetzen werden. Damit die Planungssicherheit garantiert werden könne, müssen sich Unternehmen, Politik als auch die Regelungsbehörden einigen.