HGÜ

1. Einleitung

HGÜ ist eine Hochspannungsgleichstromübertragung, die die Stromübertragung bei größeren Entfernungen steigern soll. Es ist ein Verfahren bei dem die elektrische Energie mit hoher Spannung (100-1000kV) übertragen wird.

Der Strom legt vom Kraftwerk bis zum Verbraucher etwa 100 Kilometer zurück. Bei geringen Entfernungen funktionieren die konventionellen Hochspannungsnetze wunderbar. Dennoch besitzen Sie Nachteile beim Transport bei größeren Entfernungen von mehr als 100 Kilometern. Die Verluste entstehen bei der Umpolung von der einen auf die folgende Phase, da der Leiter komplett neu geladen werden muss. Hierbei entstehen große Magnetfelder, die Verluste hervorrufen. Und je länger die Leitungen, desto größer sind die Felder und desto größer sind die Verluste.

Aus diesem Grund wird HGÜ eingesetzt. Hier wird Gleichstrom anstelle des Drehstroms eingesetzt. Dabei fallen die Verluste relativ geringer aus. Denn bei einer HGÜ – Strecke von 1000 Kilometer fallen ca. 3 - 4% + 0,6% Verluste beim Umrichten hinzu. Stattdessen fallen bei Drehstromnetze Leistungsverluste von bis zu 15% auf 1000 Kilometern auf.

 

2. Bisherige Projekte

HGÜ – Anlagen wurden schon 1954 errichtet. Insgesamt sind um die 50 Anlagen im Betrieb, die meisten davon in Europa. 2005 hat Siemens eine 940 Kilometerlange HGÜ Strecke gebaut und eine weitere 1400 Kilometer wurde 2010 in Betrieb genommen. Außerdem ist die Anbindung von Off-Shore Anlagen mit den HGÜ – Netzen sehr günstig.

 

3. Neue Projekte

Siemens liefert wichtige Schlüsselkomponenten für die beiden in Südchina geplanten Hochspannungs-Gleichstromübertragungsprojekte „Nuozhadu-Guangdong“ und „Xiluodu-Guangdong.“ Auftraggeber ist die China Southern Power Grid Company, Guangzhou. Nuozhadu-Guangdong wird eine Leistung von 5000 Megawatt mit einer Übertragungsgleichspannung von ± 800 Kilovolt in die Magacities der Region Guangdong übertragen, Xiluodu-Guangdong insgesamt 6400 MW bei ± 500 Kilovolt. Der Auftragserhalt kam im Juni 2007, während der Auftragswert für Siemens rund 250 Mio. Euro beträgt. Die Inbetriebsetzung der Anlagen ist für 2013 vorgesehen.

 

4. Vor- und Nachteile

Vorteile:

·       Geringe Verluste (Gleichstrom)

·       Geringer Flächenbedarf

·       Keine Längenbeschränkung

·       Kabel über große Entfernung einsetzbar, da kein Blindleistungsbedarf

Nachteile:

·       Basiskosten für Umrichterstationen

·       erst bei größeren Entfernungen wirtschaftlich interessant (auf See: ab ca.

        80 km, auf Land ab mehreren 100 km)

·       Punkt-zu-Punkt-Verbindung